Nachruf Prof. Dr. Frank-W. Peter

Prof. Dr. med. Frank-Werner Peter
16. Februar 1954 – 2. November 2024

Ein außergewöhnlicher Mensch, Arzt und Humanist hat uns verlassen.

Prof. Dr. Frank-Werner Peter widmete sein Leben dem Wunsch der Menschen, so sein zu können, wie sie es sich wünschten. Er setze sich ein für die körperliche und seelische Heilung und dem Dienst am Menschen – weit über unsere Grenzen hinaus.

Ursprünglich wollte er Schauspieler werden, doch ein prägendes Erlebnis änderte seine Lebenspläne: Als er als junger Mann einen schweren Unfall auf der Gegenfahrbahn der Autobahn sah und schmerzlich erkennen musste, dass er nicht helfen konnte, fasste er den Entschluss, Medizin zu studieren. Er wurde plastischer Chirurg – eine Entscheidung, die nicht nur sein Leben, sondern auch das Leben vieler anderer Menschen zum Besseren wenden sollte.

„Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es“ (Erich Kästner)

Charakteristisch für ihn war dabei, dass er vieles selbst in die Hand nahm, um andere nicht zu belasten – eine Eigenschaft, die ihn ebenso auszeichnete, wie sie ihn vielleicht manchmal auch über seine Grenzen gehen ließ.

2004 gründete er Beauty Pro – die Klinik am Wittenbergplatz

Die Klinik für Ästhetische und Plastische Chirurgie war mehr als ein Beruf, es war seine Berufung. Er stand gern im OP und war Mitglied renommierter deutscher und amerikanischer Fachgesellschaften, unter anderem der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) und der American Society of Plastic Surgeons (ASPS).

placet e.V. ist ein großes Vermächtnis

Seine akademische Laufbahn führte ihn über Stationen in der Schweiz, Frankreich, Belgien und den USA an die Ruhr-Universität Bochum, wo er als geschätzter Hochschullehrer künftige Generationen von Medizinern ausbildete. Dabei war ihm der Austausch mit den Menschen und die Beziehungen auf Augenhöhe ein besonderes Anliegen – eine Qualität, die Studierende, Kollegen und Patienten besonders an ihm schätzten.

Ein großes Vermächtnis ist die Gründung des Vereins placet e.V. im Jahr 2001. Mit diesem Projekt verwirklichte er seine Vision, Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten eine neue Chance auf ein würdevolles Leben zu geben. Sein Engagement ging dabei weit über den Operationssaal hinaus: Er setzte alle Hebel in Bewegung, um Menschen aus Krisenregionen – bis zuletzt auch aus Palästina – nach Deutschland zu bringen und ihnen hier medizinische Hilfe zu ermöglichen. Unter seiner Führung wurden über 700 lebensverändernde Operationen durchgeführt, die nicht nur körperliche Verletzungen heilten, sondern den Betroffenen – meist Kindern und Jugendlichen – auch ihre Würde und Lebensfreude zurückgaben.

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Für sein außerordentliches humanitäres Engagement wurde ihm 2013 der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Doch mehr als alle Auszeichnungen bedeuteten ihm die Menschen, denen er und sein Team neue Hoffnung schenken konnten.

Prof. Peter verstand die Medizin als ganzheitliche Aufgabe. Seine Arbeit war geprägt von dem Gedanken, dass zur Heilung mehr gehört als nur die chirurgische Expertise. Die psychologische Betreuung seiner Patienten, ihre würdevolle Behandlung und ihre vollständige Rehabilitation waren ihm ebenso wichtig wie die operative Versorgung.

Mit seinem Tod verlieren wir einen Menschen, der Erich Kästners Motto „Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es“ nicht nur zitierte, sondern lebte. Seine Vision von heilender, menschlicher Medizin und sein unermüdlicher Einsatz für Menschen in Not werden in der Arbeit von placet e.V. weiterleben.

Engagement und Einsatz für eine humanistische Plastische Chirurgie

Seine Vision einer grenzenlosen humanitären Hilfe, sein Einsatz für die Schwächsten und sein Verständnis von ganzheitlicher medizinischer Versorgung werden auch künftig unsere Arbeit prägen. Die von ihm aufgebauten Netzwerke und Strukturen bilden dafür das Fundament, auf dem wir mit vereinten Kräften weiterbauen werden.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und allen, die mit ihm verbunden waren. Wir werden sein Andenken in Ehren halten und sein Werk in seinem Sinne fortführen.